Pellestrina & Lido di Venezia

Pellestrina – der stille Außenposten Venedigs

Pellestrina ist der kleine „Wurmfortsatz“ von Lido di Venezia – für mich einer der schönsten Orte auf Venedig, da es noch so ursprünglich wirkt und seinen verschlafen Charakter bis heute bewahrt hat. Es mag nicht unbedingt wie ein romantisches Örtchen erscheinen, doch die vielen wunderbaren Besonderheiten dieser schmalen, windgeformten Insel, lassen mein Fotografenherz höher schlagen. Von den aus alter Zeit stammenden Gezeitenhäuschen bis hin zu den Fischerhütten, die mancherorts im Nebel verschwinden – überall entdeckt man Motive voller Stimmung.
Man erzählt sich, hier gebe es Tage, an denen das Meer so glatt ist wie Glas und die Abendhimmel in feurigen Farben brennen. Ich selbst kenne diese Szenarien  nur vom Hörensagen, denn mein Wetterglück war in Venedig bisher eher hanseatisch: nass, kalt und stürmisch, fast wie in Hamburg oder der Bretagne. Und doch bleibe ich dabei: Der Jänner ist die beste Zeit, um Pellestrina zu besuchen.

In aller Frühe, wenn es noch stockdunkel ist und die Stadt noch schläft, nehme ich die 5.1 Fähre vom Ableger S. Marco-San Zaccaria „D“ hinüber nach Lido Santa Maria Elisabetta. Dort steige ich in den Bus, der bis ans Ende der Insel fährt, um anschließend auf eine weitere Fähre überzusetzen, die nach Pellestrina führt. Nach etwa einer Stunde Reisezeit stehe ich schließlich an der Haltestelle Piove – und ab hier beginnt das Abenteuer zu Fuß.
Beim nächste Mal möchte ich bis zur Haltestelle Cimitero (Friedhof) fahren und von dort die Promenade entlang nach oben gehen. Zur Reisevorbereitung empfehle ich die Fährenkarte www.visit-venice-italy.com sowie einen Blick auf den Wetterbericht, denn bei Sturm fahren unter Umständen keine Fähren zurück. Auch an etwas Proviant und Wasser sollte man denken, da im Jänner kaum Lokale geöffnet sind.
Ich hatte Glück und entdeckte fast am Ende von Pellestrina die geöffnete Bar La Riva. Dort konnte ich eine Kleinigkeit essen, mich aufwärmen und meine Ausrüstung trocknen und reinigen. Der Besitzer bemerkte meine Kamera, kam mit seinem Handy zu mir und zeigte mir die schönsten Sonnenuntergänge, die er im Laufe der Jahre direkt vor seinem Lokal aufgenommen hatte – unglaublich farbenfrohe Aufnahmen.

Hier meine Weg- u. Fotopunkte:

Landscape, Nature, Reisen