Ricoh GR III Street
Endlich ist sie da, die Eine von weltweit auf 3500 Stück limitierte Street-Version der Ricoh GR III.
Was tut ein Fujianer wie ich mit einer Ricoh?? Nun, die Frage kann ich mit einer Gegenfrage beantworten: Welche Fuji kann ich in die Hose einstecken? Das ist in der Tat der Hauptgrund mich warum ich mich für diese Kamera entschieden habe. Ich liebäugle eh schon länger mit der Ricoh, mit Veröffentlichung der Street-Version habe ich mich überwunden und zähle nun zu den wenigen in diesem Land der diese – nur im Design abweichende Kamera – sein Eigen nennen kann.
Die Vorteile werden im Netz ausführlich beschrieben, für mich persönlich zählen folgende Punkte:
APS-C Sensor mit über 24 MP
3-Fach Bildstabilisierung
Einhandbedienung
Hosentaschenformat (109 x 62 x 33 (BxHxT)
Schnelle Aktivierung und leiser Zentralverschluss
Design
Leichtes Magnesiumgehäuse mit 250g
Leider ist das „Durchgucki“ nur als Blitzaufsteck-Zubehör zu verwenden, dafür bei der Street-Version automatisch dabei wie auch ein zweiter Akku und eine Handschlaufe.
Der erste Eindruck ist – nüchtern betrachtet – eine reduzierte Kamera, die sich darauf beschränkt, Fotos bei nahezu jeder Gelegenheit zu machen. Ich schau aus dem Fenster raus, mache ein paar Grundeinstellungen – wie z.B. Vorfokuseinstellung für schnellere Fokussierung, Belichtung, Iso. Und dann kann es schon los gehen. 18,3mm Brennweite (28mm in Kleinbild) setzt natürlich etwas Beinarbeit voraus. Zu schnell kann etwas zu weit weg sein. Bei Anfangsblende 2.8 ist auch eine gewisse Freistellung kaum möglich, daher ran gehen und wieder etwas mehr Blick darauf verwenden, etwas vorherzusehen.
Einziges Negativum ist für mich das fehlende Klappdisplay!
Nachtrag 17.08.2020: Die Kamera beeindruckt in Schnelligkeit und Bildqualität, das Hosentaschenformat ist richtig praktisch und auch die Verarbeitung und die Menüführung durchdacht und fast selbsterklärend. Auch die Bildstabilisierung wie auch das einwandfrei funktionierende Touchscreen sind in dieser kleinen Kamera ein echtes Highlight. Dennoch habe ich die Testphase mit einer Rückgabe beendet. Ich kann – aufgrund des fehlenden Okulars – die Bildkomposition nicht so gestalten wie ich es möchte. So wird das vermeintlich fertige Bild eher zufällig aufgenommen und das ist nicht meine Art der Fotografie. Weiters hat sich als Nachteil das fehlende Klappdisplay bestätigt als auch die hohe Hitzeentwicklung als no-go herausgestellt. Diesem Zustand ist auch ein erhöhtes Rauschen geschuldet. Zudem mußte ich bei Sonnenlicht fast blind fotografieren da das Display nicht zu erkennen war. Da kann die Kamera noch so geil sein – aber für Zufallsfotos reicht auch mein Smartphone. Und da es die (eigentlich ausverkaufte) Streetversion schon wieder überall zu kaufen gibt nehme ich an, dass mehr so denken und fühlen wie ich.
Ich würde mir eine zukünftige Ricoh GR IV kaufen, wenn o.a. berücksichtigt wäre.